MijkmelonpicHere’s an interview by Nachtagenten with Mijk van Dijk. Main focus is on his project Plato, in German language.
Interview mit Mijk van Dijk | Plato ?
Seine Diskographie umfasst mehrere Seiten. Fügt man die zahlreichen Kollaborationen, Remixe und Beiträge zu Compilations hinzu, so nimmt die Liste schnell den Umfang eines kleinen Buches an.

 “Mijk van Dijk | Plato”?, seit 1988 als Producer, später dann als Live Act und DJ der Techno Szene von Anfang an verbunden, darf mit Sicherheit zu den umtriebigsten Ideengebern des Genres gezählt werden. Dabei bleibt er allerdings immer etwas im Schatten von Top-DJs wie Sven Väth oder Paul Van Dyk.

Auf dem Weg in meinen Urlaub, habe ich Ihn kurz besucht um Ihm noch schnell ein paar Fragen zu stellen.

NA: Du bist für einige Zeit ein bisschen von der Bildfläche verschwunden, woran lag das? Eine kreative Pause oder gar Die Lust an der Musik kurzzeitig verloren?

Mijk: Tatsächlich habe ich nach wie vor Musik produziert, nur war ich mit den Ergebnissen nie so zufrieden, daß ich sie auch herausbringen wollte. Ein Stück, das ich veröffentliche, muss mir einfach gefallen. Es gibt einfach zuviel überflüssige Musik da draussen. Oft habe ich es mir auch unnötig schwer gemacht und ewig an Details herumgefeilt.

Und wenn man dann zwei, drei Jahre lang kaum Musik veröffentlicht, verliert einen das grosse Publikum schnell aus den Augen.

Aber 2006 ist dann der Knoten geplatzt und eine neue Leichtigkeit hat mich erfasst. Im zweiten Halbjahr 2006 habe ich mehr Musik herausgebracht als in den 3 Jahren zuvor. Dazu hat sicher mein neuer schneller Quad-G5-Mac beigetragen. Endlich konnte ich mit Plugins nach Herzenslust herumspielen, Total Recall nutzen, ich hatte mich wohl zu lange auf die Hardware versteift. Auch der Zuspruch auf meine Veröffentlichung auf Kling Klong hat mich manches in einem anderen Licht sehen lassen.

Die B-Seite “Wider” haben Martin und ich in nur 4 Stunden fertig produziert, dann musste ich zum Flieger und obwohl das Stück mir noch völlig unfertig erschien, gefällt es vielen DJs besser als die A-Seite. Deshalb konzentriere ich mich jetzt mehr denn je auf die erste stärkste Idee und bringe ein Stück möglichst schnell zum Abschluss.

NA: Immer mehr DJ’s benutzen nur noch CD’s oder einen Laptop mit DJ System beim Auflegen, du benutzt nur Vinyl? Warum?

Mijk: Ich benutze nicht ausschließlich Vinyl, sondern erhalte auch viele Promos als mp3, die ich dann von CD spiele. Auch eigene Produktionen teste ich gerne im Club von CD. Und schließlich habe ich immer noch einige CDs mit älteren Tracks dabei, die ich eventuell gerne spielen möchte, aber in spezielleren Situationen. Deswegen lege ich natürlich Wert auf hochwertige CD-Player am DJ-Pult.

Dennoch ziehe ich das Auflegen mit Vinyl vor, weil es mehr Sex hat. Schau Dir Bilder von DJs an, in der Werbung oder im Film: das Image elektronischer Tanzmusik wird so sehr mit dem Vinyl-DJ assoziiert wie der E-Gitarrist mit der Rockmusik. Der Technics-Turntable ist einfach die Stratocaster der Clubmusik. Es fühlt sich für mich homogener und natürlicher an, eine Vinyl-12″ auf einem Plattenspieler anzufassen und das bisschen mehr an Platten-Schlepperei nehme ich dafür gern in Kauf.

NA: Du produzierst schon seit 1990 Tracks und legst seit 1992 selber auf. Das ist eine lange Zeit, die du schon dabei bist. Was für Ziele hast du noch für deine Zukunft? Was willst du noch erreichen? Hast du noch irgendeinen Traum?

Mijk: Träume habe ich mir schon viele erfüllen dürfen, aber eine Sache, die uns ständig antreibt ist doch, etwas Wunderbares noch einmal erleben zu wollen. Angefangen hat das Musimachen bei mir ja in den 80er Jahren als Bassist auf der Bühne und genau da möchte ich gerne auch mal hin: mit anderen Musikern live performen, natürlich im Kontext elektronischer Tanzmusik und natürlich so effektiv und innovativ, wie es nur geht.

NA: Wie würdest Du deine Musik definieren?

Mijk: Ich habe mich ja nie einem Stil komplett verschrieben, auch wenn ich bei einigen Stilistiken (gewollt, aber auch ungewollt) Geburtshelfer war. Dennoch habe ich natürlich gewisse Vorlieben. Tom Wax meinte mal in den 90ern, ein typisches Mijk van Dijk-Stück geht mit einem Drumloop los, der durch einen Effekt geschickt wird, dann setzt die Bassdrum ein, dann eine fette Bassline. Und dann kommt eine unwiderstehliche Melodie.

So ähnlich halte ich das immer noch. Früher hatte ich viele verschiedene Pseudonyme für unterschiedliche Musik wie Microglobe, LoopZone, Marmion. Damit fange ich gerade wieder an.

NA: Du meinst sicher Dein Projekt “Plato”, mit dem Du schon recht erfolgreich bist. “Lieb gewonnen” ist für viele DJs ein Geheimtip und war in Belgien auch auf Top 14 der Dance-Charts. Was hast Du mit dem Projekt noch vor?

Mijk: Als Plato erforsche ich zum Beispiel die Tiefen dessen, was manche als Minimal-Trance bezeichnen. Da mache ich mit den heutigen Mittel und Möglichkeiten das, was ich 1992 gemacht habe, als wir Trance erfunden haben, bevor Trance dann doof wurde. 2006 habe ich vieles in der Richtung gemacht, aber der Mijk van Dijk-Sound ist jetzt wieder dreckiger, saftiger, housiger. Aber Plato verweilt noch ein wenig bei Minimal-Trance, der darf das. 😉

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